FAQ: Matomo Analytics (ehemals Piwik)
Bei Matomo Analytics (ehemals Piwik) handelt es sich um ein Analyse-Programm, über das Sie die Nutzerströme auf Ihrer Webseite analysieren können. Dies kann der Qualitätssicherung und Optimierung Ihrer Webseite dienen.
Matomo ermöglicht es Ihnen, die Nutzerströme auf Ihrer Webseite zu analysieren (z. B. Anzahl der Visits, besuchte Seiten, Dauer des Verbleibs auf einzelnen Seiten, Besucheranalyse etc.). Im Vergleich zu Google Analytics werden weniger Daten getrackt. Matomo hat demgegenüber dennoch einige Vorteile (Beispiele finden Sie hier).
Wie auch bei Google Analytics ist es wichtig, dass Sie bei der Verwendung von Matomo Analytics die IP-Adressen der Besucher anonymisieren. Eine Einwilligung seitens der Nutzer ist bei entsprechender Einstellung in der Regel nicht erforderlich. Einzelne Datenschützer empfehlen aufgrund der Unsicherheit beim Device Fingerprinting dennoch stets zu einer Opt-in-Lösung.
Sofern Sie Cookies verwenden wollen, ja. Wie auch bei anderen Tracking-Methoden ist dann ein entsprechender Hinweise in der Datenschutzerklärung Ihrer Webseite erforderlich. Wie dieser aussehen kann, zeigt diese unverbindliche Vorlage.
Welche Informationen können Sie mit Matomo Analytics abrufen?
Inhaltsverzeichnis
Bei Matomo Analytics handelt es sich um eine kostenlose Alternative zu Google Analytics. Das Analysetool ermöglicht es Ihnen, Benutzerströme, Anzahl der Aufrufe u. a. auf Ihrer Webseite zu tracken. Die Auswertung der entsprechenden Daten kann zum Beispiel für die Qualitätssicherung oder den Ausbau von Website-Inhalten helfen und Ihnen einen Überblick über die Nutzung Ihrer Domain geben. Zwar trackt Matomo weniger Informationen von den Webseitenbesuchern, dafür ist es datenschutzrechtlich gegenüber Google Analytics im Vorteil.
Ein wesentlicher Vorteil von Matomo gegenüber Google Analytics: Sie können unter Umständen ohne Einwilligung der Nutzer Matomo DSGVO-konform nutzen. Zudem ist die Handhabe bei den Einstellungen vergleichsweise Nutzerfreundlich und auch für Laien leicht verständlich.
Wichtig: Über Matomo ist das Tracking lediglich dann kostenlos und unbegrenzt, wenn Sie das Analysetool über einen eigenen Server selbst hosten. Wollen Sie die Cloud-basierte Lösung nutzen, kostet das Tool ab 19 Euro – je nach monatlichem Traffic.
Wann ist eine Einwilligung der Besucher bei Matomo erforderlich?
Ob Sie die Einwilligung Ihrer Webseitenbesucher für das Tracking durch Matomo benötigen oder nicht, liegt am Ende an den individuellen Einstellungen in dem Plugin. Eine Einwilligung ist etwa nicht erforderlich, wenn Sie in dem Tool folgende Einstellungen auswählen:
- automatische Anonymisierung der IP-Adresse
- Einsatz von Cookies (standardmäßig aktiviert) global deaktivieren (Einstellung: alle Tracking Cookies deaktivieren; alternativ auch über JavaScript-Einstellungen möglich)
Wichtig: Da die IP-Adresse zu den personenbezogenen Daten gehört, ist die Anonymisierung bei Matomo durch die DSGVO vorgeschrieben. Hierfür stellt Matomo Analytics das Plugin „PrivacyManager“ zur Verfügung. In diesem müssen Sie die den Punkt „Daten anonymisieren“ in den Einstellungen aktivieren. Zusätzlich ist die Aktivierung des Punktes „Also use anonymised IP when enriching visits“ erforderlich. In neueren Versionen ist das Plugin bereits inbegriffen und muss lediglich durch einen Super User aktiviert werden.
Durch die Analyse ohne Verwendung von Cookies ist eine Einwilligung zumeist nicht mehr erforderlich. Eine Opt-out-Möglichkeit müssen Sie bei den entsprechenden Einstellungen in der Regel dann also nicht anbieten. Die Nutzung von Matomo kann unter diesen Umständen als „Essentiell“ für die Nutzung der Webseite ausgewiesen werden. Umstritten bleibt jedoch die Fingerprint-Device-Funktion bei Matomo. Datenschützer raten mitunter aufgrund dessen auch bei entsprechenden Einstellungen zu einer Opt-in-Lösung, um sich abzusichern.
Wesentliche Vorteile von Matomo Analytics
- Daten werden auf Ihrem eigenen Server gespeichert (alternativ auf einem sicheren Server innerhalb der EU)
- Open-Source-Software, die Einblicke in den und Änderungen am Quelltext gewährt
- Besserer Schutz von Nutzerdaten gegenüber Google Analytics, da keine personenbezogenen Daten erhoben werden
- Vollständige Datenkontrolle
- Opt-in bei entsprechender Einstellung nicht erforderlich (Daten werden lediglich zu Analysezwecken erhoben)
- Analyse über Matomo ohne Einsatz von Cookies möglich
- Tägliche Änderung der digitalen Fingerabdrücke der Nutzer (Verfolgung des Nutzerverhaltens über mehrere Tage – oder Websites – hinweg, ist so nicht möglich)
- auch Daten von Usern mit Adblockern können erfasst und Spammer über eine Blacklist ausgeschlossen werden (Informationen sind damit aussagekräftiger und exakter)
Die Installation von Matomo erfordert im Vergleich zu Google Analytics mitunter umfangreicheres technisches Know-how – auch wegen der Nutzung von JavaScript. Entsprechende Anleitungen stellt Matomo unter matomo.org/guides/ zur Verfügung.
Matomo in der Datenschutzerklärung ausweisen: Vorlage
Sie wollen auf Cookies nicht verzichten? Dann müssen Sie bei der Nutzung von Matomo die Datenschutzerklärung anpassen. Ein Muster dafür, wie ein entsprechender Hinweis aussehen kann, stellen wir Ihnen im Folgenden zur Verfügung. Diese Vorlage dient dabei jedoch lediglich einer ersten Orientierung. Für eine abgesicherte, rechtswirksame Datenschutzerklärung wenden Sie sich im Zweifel an einen Anwalt oder einen Datenschutzbeauftragten.
Mit Ihrer Einwilligung verwenden wir die Open-Source-Software Matomo zur Analyse und statistischen Auswertung der Nutzung der Website. Hierzu werden Cookies eingesetzt. Die dadurch erhaltenen Informationen über die Websitenutzung werden ausschließlich an unsere Server übertragen und in pseudonymen Nutzungsprofilen zusammengefasst. Die Daten verwenden wir zur Auswertung der Nutzung der Website. Eine Weitergabe der erfassten Daten an Dritte erfolgt nicht.
Die IP-Adressen werden anonymisiert (IPMasking), sodass eine Zuordnung zu einzelnen Nutzern nicht möglich ist.
Die Verarbeitung der Daten erfolgt auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO. Wir verfolgen damit unser berechtigtes Interesse an der Optimierung unserer Webseite für unsere Außendarstellung.
Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie die Cookies in Ihrem Browser löschen oder Ihre Datenschutzeinstellungen ändern.
Matomo ohne Cookies verwenden: Datenschutzerklärung anpassen oder nicht? Grundsätzlich sollte bei der Verwendung von Matomo über die Datenschutzerklärung eine entsprechende Opt-out-Lösung zur Verfügung gestellt werden. Hintergrund ist, dass die Einwilligung bzw. die Möglichkeit des Widerrufs sich nicht nur auf die Nutzung von Cookies bezieht, sondern sämtliche Maßnahmenm die eine Nachvollziehung des Nutzerverhaltens ermöglichen. Matomo nutzt hierbei zum Beispiel das sogenannte „Device Fingerprinting“. Dadurch bleibt ein gewisses Restrisiko bestehen, obwohl Datenschutzbehörden und Matomo selbst hierin kein datenschutzrechtliches Problem sehen. Eine eindeutige Rechtsprechung hierzu fehlt bislang. eine Opt-in-Lösung kann auch wegen der Rechtsunsicherheit anempfohlen sein.
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