Während der Datenskandal bei Facebook noch nicht abgeklungen ist, wurde nun bekannt, dass die Post Wähler-Daten im Wahlkampf 2017 an CDU und FDP verkauft hat. Das Unternehmen steht wegen dieses Datenhandels stark in der Kritik.
Die Post, die Daten und der Wahlkampf: Worum geht es genau?
Konkret ging es bei den Post-Daten für den Wahlkampf um Adressdaten, die mit statistischen Wahrscheinlichkeitswerten angereichert waren. So konnten die Parteien gezielt Wähler anschreiben oder besuchen, die statistisch eine höhere Affinität zu den betreffenden Parteien aufwiesen und somit möglicherweise mit höherer Wahrscheinlichkeit auch bei diesen Parteien ihr Kreuz machen würden.
Kritik angesichts des Datenskandals bei Facebook
Angesichts der kürzlich erst bekannt gewordenen Probleme beim Datenschutz von Facebook und der massenhaften Datenanalyse im Rahmen des US-Wahlkampfs 2016 stieß die Nachricht, dass die Post Daten für den Wahlkampf verkauft habe, auf scharfe Kritik.
Allerdings sind anscheinend im Fall der Post keine personenbezogenen Daten für den Wahlkampf weitergegeben worden, sondern nur anonymisierte Informationen, auch wenn diese sich auf einzelne Gebäude mit mindestens sechs Haushalten beziehen ließen. Im Gegensatz hierzu ging es im Facebook-Skandal um Informationen aus Nutzerprofilen, also eindeutig um personenbezogene Daten.
- Adressverzeichnisse
- Rufnummernverzeichnisse
- Branchenverzeichnisse
Kurz und knapp zusammengefasst
Die Post-Tochterfirma Deutsche Post Direkt hat Daten für Wahlkampf-Zwecke an Parteien verkauft. Diese dienten gezielten Haustürbesuchen und Massenpostsendungen. Kritik hieran wurde vor allem angesichts der mutmaßlichen Wahlmanipulationen durch Facebook-Daten in den USA laut. Grundsätzlich ist Adresshandel in Deutschland jedoch derzeit nicht illegal.
Schreibe einen Kommentar