Das Wichtigste in Kürze: AGB-Übersetzung erforderlich oder nicht?
Müssen Ihre Kunden den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustimmen – zum Beispiel beim Abschluss eines Vertrages – so richtet es sich nach dem Zielpublikum Ihres Unternehmens, ob Sie eine Übersetzung für diese benötigen. Bei einer einsprachig deutschsprachigen Seite genügt es in der Regel, die AGB in deutscher Sprache zur Verfügung zu stellen, um Ihren Informationspflichten nachzukommen. Wann Sie die AGB übersetzen lassen müssen, erfahren Sie hier.
Bieten Unternehmen Dienstleistungen oder Produkte zum Erwerb an, dann müssen sie ihre Kunden darüber aufklären, in welchem Umfang und zu welchen Bedingungen sie diese erwerben können. Diese Informationen finden sich in den AGB bei Online-Shop & Co, denen Betroffene regelmäßig beim Vertragsabschluss zustimmen müssen.
Einen Überblick zu einzelnen Inhalten in den AGB sowie deren Bedeutung finden Sie hier.
Ist die Übersetzung der AGB immer notwendig?

Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich müssen Unternehmen ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht immer in andere Sprachen übersetzen lassen. Ausschlaggebend ist, wem gegenüber sie einer Informationspflicht nachkommen müssen. Wenn sie nur deutsche oder deutschsprachige Kundschaft ansprechen und die Webseite nur in deutscher Sprache verfügbar ist, genügt auch die Bereitstellung der AGB in deutscher Sprache. Selbst wenn in diesem Falle ein nicht deutschsprachiger Kunde im Ausland auf der ausschließlich deutschen Unternehmensseite einen Vertrag abschließt – also zum Beispiel ein Produkt kauft -, genügen auch hier in der Regel deutschsprachige AGB.

Anders sieht es aus, wenn sie internationale Kundschaft ansprechen, etwa durch Inhalte auf Französisch, Englisch oder Italienisch. Mit Sitz in Deutschland richten sich die Informationspflichten zwar weiterhin nach deutschem Recht. Doch damit auch potentielle Kunden aus dem nicht deutschsprachigen Ausland die Angaben verstehen, denen sie zum Beispiel bei Vertragsabschluss zustimmen müssen, kann es erforderlich sein, die AGB auf englisch übersetzen zu lassen – oder eben in andere Sprachen wie französisch oder italienisch. In welche Sprachen ein Unternehmen die AGB übersetzen lassen muss, richtet sich also nach dem Zielpublikum: Ist Ihre Unternehmensseite mehrsprachig aufgebaut und richtet sie sich damit auch an nicht deutschsprachige Kunden, muss eine entsprechende Übersetzung der AGB auch in der Fremdsprache vorhanden sein.
Das Problem: Eine Übersetzung der ABG eins zu eins ist in aller Regel nicht möglich. Viele deutsche Rechts- und Fachbegriffe lassen sich nicht exakt in eine andere Sprache übertragen. Damit ausländische Kunden diese Pflichtangaben jedoch weitestgehend verstehen können, sollten die AGB beim Übersetzen zumindest nah am Original sein und die wichtigsten Inhalte etwa zu Retouren, Widerrufen, Zahlungsbedingungen oder Nutzungsrechten auch Fremdsprachlern gut vermitteln.
Ein einfaches Übersetzungsprogramm oder Google Translate können diesen Ansprüchen in der Regel nicht genügen. Aus diesem Grund sollten Sie die AGB einem professionellen Übersetzer anvertrauen. Dieser verfügt in der Regel über die entsprechende Expertise, um auch komplexe Inhalte wie in AGB angemessen übersetzen zu können.
Was schreibt man in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen?
Die AGB übersetzen zu lassen ist bei ausländischer Kundschaft auch im Eigeninteresse des betroffenen Unternehmens. Zwar gelten grundsätzlich die Regelungen der deutschen AGB, doch sind diese im Einzelfall nicht auch für nicht deutschsprachige Kunden ausreichend verständlich, kann dies zu Problemen bei der Vertragsabwicklung kommen. In den AGB sind nämlich u. a. folgende Informationen enthalten:

- Informationen zum Anbieter und dem Geltungsbereich der AGB
- Angaben zum Vertragsabschluss und den Bedingungen
- Hinweise zu Preisen für erbrachte Vertragsleistungen
- Zahlungsbedingungen und -methoden
- Fälligkeit von Zahlungen durch den Kunden
- Folgen bei Zahlungsverzug
- Lieferungsbestimmungen
- Eigentumsvorbehalt
- Recht auf Widerruf des Vertrages
- Gewährleistung
- Vorgehen bei Transportschäden
- Haftungsausschluss
- Nutzungsbedingungen und -rechte
- Mitwirkungspflichten des Kunden
Wollen Sie daher sichergehen, dass auch Ihre ausländischen Kunden die Inhalte genau verstehen, bevor sie in diese einwilligen, sollten Sie sich für die Übersetzung Ihrer AGB an ein Übersetzungsbüro oder einen zertifizierten Übersetzer wenden. Diese können in der Regel die Übersetzung der AGB auf Englisch, Französisch, Spanisch und andere wichtige Fremdsprachen gewährleisten. Prüfen Sie am besten zunächst, in welche Sprachen Sie die AGB übersetzen lassen wollen oder müssen und vergleichen Sie anschließend die Angebote unterschiedlicher Anbieter.
Schreibe einen Kommentar