Das Wichtigste über Gutschein- und Guthabenkarten in Kürze
Unter anderem können Käufer und Verkäufer durch die Nutzung von Guthabenkarten je nach Anwendung ihre personenbezogenen Daten besser schützen (u. a. Kontodaten, Personendaten). Weitere Vorteile finden Sie hier.
So gut wie überall. Ob als physische Karte in Supermärkten, an Tankstellen oder online als Gutscheincode: Mittlerweile stehen Verbrauchern unzählige Anlaufstellen zur Verfügung. Der Vorteil beim Barkauf: Sie müssen hier in aller Regel keinen Identitätsnachweis erbringen. Das könnte sich durch die geplanten Änderungen am EU-Geldwäschegesetz jedoch vielleicht bald ändern. Mehr dazu hier.
Ja. Sofern der Verkäufer bzw. Anbieter der Guthabenkarten keine eigenen Fristen für deren Gültigkeit explizit festschreibt, verfallen diese in aller Regel nach spätestens drei Jahren.
Des Deutschen liebstes Geschenk: Welche unterschiedlichen Guthabenkarten gibt es?
Inhaltsverzeichnis
Mittlerweile gibt es an jeder Tankstelle, in jeder Kaufhalle und jedem Drogeriemarkt sowie online Gutscheinkarten & Geschenkkarten zu kaufen. Schon seit vielen Jahren zählen Gutscheine zu den beliebtesten Geschenken: Ob Guthabenkarten für Mitarbeiter, Verwandte, Freunde, Bekannte oder Kunden – sie ermöglichen dem Empfänger, frei über deren Verwendung zu entscheiden. Es gibt dabei unterschiedlichste Varianten von Guthabenkarten, z. B.:
- Prepaidkarten für Mobiltelefone
- Guthabenkarten für Online-Shops wie Amazon
- Gutscheinkarten für bestimmte Einzelhändler wie dm oder Ikea
- Geldkarten (Girokarten mit Guthabenchip)
- Prepaidkarten für allgemeine Zahlungen ohne Bindung an bestimmte Anbieter
- Guthabenkarten zum Beispiel für Stadionbesuche, Schwimmbäder o. Ä.
- Online-Guthabenkarten, die für verschiedene Online-Dienste genutzt werden können (z. B. Steam, Google Play)
Vorteile von Gutscheinkarten: Nicht nur der Datenschutz gewinnt
Die Vorteile der Offline- und Online-Guthabenkarten liegen auf der Hand:
- Es ist mittlerweile in zahlreichen Geschäften möglich, eine Guthabenkarte bar zu kaufen. So bleiben bereits beim Kauf sensible Zahlungsinformationen und andere personenbezogene Daten des Käufers unter Verschluss.
- Es gibt unzählige Varianten von Karten – entweder für spezifische Anbieter oder aber allgemein verwendbare Bezahlkarten.
- Sie können zudem relativ frei über das Guthaben auf den Geschenkkarten entscheiden: Neben bereits vorab auf einen gewissen Betrag aufgeladenen Karten (z. B. 15, 20 oder 50 Euro) gibt es auch Gutscheinkarten, die beliebig aufladbar sind. Ab einem Schwellenwert von 150 Euro kann dann allerdings ein Identitätsnachweis des Käufers erforderlich sein.
- Elektronische Gutscheinkarten sind in aller Regel nicht personalisiert, d. h. die Weitergabe ist in aller Regel ohne Probleme möglich.
- Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern solche Karten zum Beispiel als Zusatz zum üblichen Gehalt schenken. Geschenkkarten für Mitarbeiter sind oftmals steuerfrei, wenn diese einen Wert von 50 Euro nicht überschreiten. Hierbei gibt es jedoch einige Fallstricke zu beachten.
- Wenn Sie die Geschenkkarten dann online einlösen, erhält auch der Verkäufer oder Dienstleister, bei dem Sie eine Bestellung oder Buchung vornehmen, keinerlei Informationen über Ihre Zahlungsinformationen (Bankkonto, Kreditkarte, PayPal usf.). Beim Einlösen im Laden gehen zudem keine Personendaten über den Tisch.
Planen Sie, eine Guthabenkarte online zu kaufen, bietet sich zum Beispiel PayPal bei der Zahlung an, um den Schutz Ihrer persönlichen Daten zu erhöhen. Der Verkäufer erhält bei entsprechenden Transaktionen keine Informationen zu den Bezahlarten, die Sie für das PayPal-Konto verwenden. Außerdem können Sie dadurch vom Käuferschutz profitieren, sollte Ihnen die gekaufte Ware nicht geliefert bzw. übermittelt werden.
Wenn Sie Gutscheinkarten online kaufen, können Sie zudem häufig auch von einem weiteren Vorteil profitieren: Sie erhalten die „Bezahlkarte“ dann nämlich zumeist nicht als physische Chipkarte per Post zugesandt, sondern als Gutscheincode umgehend per Mail oder auf ähnlichen elektronischen Wegen. So steht das Guthaben sofort zur Verfügung.
Wollen Sie eine dieser Online-Zahlungskarten nutzen, können Sie beispielsweise eine paysafecard kaufen. Solche Guthabenkarten sind in aller Regel nicht an die Nutzung bei einzelnen Dienstleistern und Unternehmen gebunden, sondern vielseitig einsetzbar – sofern die jeweiligen Anbieter, bei denen Sie Bestellungen vornehmen, diese Zahlungsart zulassen.
Pläne der EU: Bringt ein neues Geldwäschegesetz das Aus für Gutscheinkarten & Co?
Die EU plant derzeit, die Vorschriften zur Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu überarbeiten. Die Anpassung der entsprechenden Verordnung würden auch Einfluss auf das deutsche Geldwäschegesetz nehmen. Die geplanten Anpassung der EU schüren die Befürchtung, dass auch Guthabenkarten und Geschenkkarten bald der Vergangenheit angehören könnten.
Nach derzeitigem Stand könnte es nämlich passieren, dass mit dem neuen Geldwäschegesetz Käufer auch in Supermärkten & Co bei jedem Kauf einer Geschenkkarte ihre Identität nachweisen müssen (etwa durch Vorlage des Personalausweises). Das könnte den einen oder anderen künftig vielleicht auch davon abschrecken, mal eben schnell eine Guthabenkarte mitzunehmen.
„In Zeiten wachsender Sensibilität für Persönlichkeitsrechte und Datenschutz würde ein Verzicht auf diese Ausnahme dem individuellen Recht auf Anonymität völlig zuwiderlaufen.“
Jonny Natelberg, Prepaid Verband Deutschland e. V.
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